Unser heutiger Gast beim Autorentag ist Sabrina Heilmann. Sabrina hat sich einem kleinen Interview gestellt.
.Stell dich kurz vor!
Mein Name ist Sabrina (was hoffentlich alle wisst ;-)), ich bin (noch) 24 Jahre jung und wohne mit meinem Verlobten und meinen beiden Katzen in Dresden. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ort keine Stunde von Dresden entfernt. Mittlerweile schreibe ich seit über 10 Jahren und ich habe nicht vor in den nächsten 50 Jahren damit aufzuhören Bisher habe ich acht Romane (davon einen unter Pseudonym) und einen Kurzgeschichten-Band veröffentlicht. Neben dem Schreiben interessiere ich mich auch noch für Fotografie, was gelegentlich für ein bisschen Ruhe sorgt.
Wann hast Du mit dem Schreiben angefangen und warum?
Der Grund war ein Konzert meiner damaligen Lieblingsband. Ich war 14 Jahre alt und habe die Band damals das erste Mal live gesehen. Danach habe ich bei meiner ehemaligen besten Freundin übernachtet. Naja, geschlafen haben wir nicht, wir haben uns die ganze Nacht „Was wäre, wenn“-Geschichten ausgedacht Am nächsten Tag habe ich mir einfach Zettel und Stift geschnappt und meine erste Fanfiction geschrieben. Das beste Schreibtraining aller Zeiten.
Wie lautete die Leserkritik, über die Du Dich bislang am meisten geärgert hast?
Das Geheimnis ist, sich nicht zu ärgern. Kommt diese Art von Kritik in Form schlechter Rezis, ignoriere ich das einfach. Die meisten schlechten Rezis sind einfach völlig frei von konstruktiver Kritik und nur darauf ausgelegt, den Autoren zu verletzen. Erst wenn man sich auch verletzen lässt, haben sie ihr Ziel erreicht. In diesem Sinne bleibe ich in dieser Sache ziemlich cool. Manchmal ärgert man sich natürlich, man darf es sich nur nicht anmerken lassen
Welche Taste an deinem PC ist bei dir am meisten abgenutzt?
Leider keine, weil mein Laptop nach relativ neu ist
Woher bekommst Du die Ideen für Ihre Romane und Geschichten?
Da reichen manchmal schon Alltagssituationen. Ich beobachte etwas und denke: Das könnte ich mit einbauen. Ansonsten funktioniert bei mir viel über Musik. Ich muss nur ein bestimmtes Lied hören und habe plötzlich Handlungen im Kopf. Genauso ist es mit Fotos. Ich sehe ich Bild und frage mich, wie es wohl weitergeht. Für die Cottage Love Series war beispielsweise eine Kochshow verantwortlich, in der ein Koch von Cottage zu Cottage gereist ist. Manchmal geht es so schnell
Wie lange brauchst Du für die Herstellung eines eigenen Buches?
Also für einen Kurzroman brauche ich in etwa zwei Monate. Für einen größeren Roman etwa drei bis vier Monate.
Wieso schreibst und publizierst Du Bücher oder eBooks?
Weil es nicht nur mein Job ist, sondern mein Hobby. Hinter dem Schreiben steht bei mir kaum Druck (außer ich mache ihn mir wegen irgendwelchen Terminen), sondern einfach die Möglichkeit, abzuschalten und sich in eine fremde Welt zu denken.
Welche Medien durchforstest Du vor dem Bücher schreiben?
Das kommt darauf an, welche Art von Recherche ich benötige. Am meisten hilft das Internet, ganz egal ob es um Musik oder Bilder geht. Für »Sehnsucht nach dir« habe ich Gartenkataloge gewälzt, um mir ein besseres Gefühl zu verschaffen. Das kommt immer auf die Geschichte an, manchmal bedarf es auch überhaupt keiner Medien.
Wie gemütlich ist Dein Schreibtisch eingerichtet?
Da ich meinen Schreibtisch noch nicht lange habe (ich habe ganz viel im Bett oder auf der Couch geschrieben), bin ich noch ein bisschen in der Findungsphase Aber ohne Kerzen, süße Deko, einem traumhaften Strandbild an der Wand und ein Plätzchen für die Katzen funktioniert gar nichts
Wie sieht der Arbeitsalltag eines Schriftstellers aus?
Spontan würde ich sagen: immer anders! Mal packen wir Päckchen, signieren Bücher, planen Facebook-Aktionen und dann schreiben wir und schreiben und schreiben … und stellen fest, dass wir noch ein bisschen schreiben könnten.
Ich denke, der Alltag von jedem einzelnen ist anders. Dadurch, dass ich noch keine Kinder habe, kann ich meinen Tag frei gestalten. Ich schreibe und organisiere, wann ich Lust habe und wie mir der Sinn gerade steht.
Warum verkaufen Du Bücher lieber als Selbstverlag?
Weil das Gefühl, alles selbst zu machen, einfach so viel besser ist, als wenn kaum Entscheidungsgewalt bleibt und man einfach nur den Text liefert. Das heißt nicht, dass ich die Arbeit mit Verlagen völlig ausschließe (ich durfte ja bereits Erfahrung sammeln), es ist nur so, dass mein Gefühl besser ist, wenn es 100% von mir kommt.
Wie machst Du auf Deine Werke im Web aufmerksam?
Ich werbe hauptsächlich auf Facebook, auf meiner Autorenseite und den jeweiligen Buchseiten. Ich liebe Entstehungs- und Releasespecials und denke, dass man damit gut auf sich aufmerksam machen kann.
Irgendwie sind mir die technischen Geschicke für eine Homepage und Co. noch nicht geschenkt worden. Ich habe mir zwar vor über einem Jahr vorgenommen, einen Autoren-Blog zu gestalten, der als Homepage-Ersatz dienen sollte (er ist tatsächlich schon erstellt), aber ihn mit Inhalten zu füllen ist mein größeres Problem. Irgendwie bin ich dann doch immer der Meinung, etwas anderes verlange mehr Aufmerksamkeit In fünf Jahren habe ich es dann bestimmt mal geschafft
Wo liegen Deine Vorlieben als Buchautor bzw. als Leser?
Ich lese gern Liebesromane, erotische Liebesromane, aber auch der Fantasy und Psychothriller. Wenn ich etwas Historisches lese, muss es wirklich, wirklich richtig gut sein!
Ich selbst schreibe hauptsächlich Liebesromane, habe aber auch einen erotischen Liebesroman geschrieben. Grundsätzlich glaube ich schon, dass man immer das schreibt, was man am meisten liest. Wenn ich also noch einmal zu meinen Lesevorlieben blinzle, lächeln mich da noch zwei Genre an. Fantasy und Thriller. Ich werde es definitiv ausprobieren, wann weiß ich allerdings noch nicht genau
Welche Ratschläge gibst Du jungen Autoren mit auf den Weg?
Glaubt an euch! Seid mutig!
Nur wer für sein Ziel kämpft und dabei immer fest daran glaubt, es irgendwann schaffen zu können, wird es auch tatsächlich schaffen. Versteckt euch nicht, nur weil ihr glaubt, nicht gut genug zu sein.
Des Rest ergibt sich dann von ganz allein.
Wie viele Notizbücher hast du (beschrieben und unbeschrieben) bei dir rumliegen?
Gefühlte tausend Stück, weil ich für jede noch so kleine Idee ein neues anfange Langsam sollte ich mir wirklich Gedanken machen, ob ich die Ideen auch mal aufschreibe, oder ob ich mal zwei Ideen in ein Büchlein schreiben sollte, um Platz zu sparen
Was tust du, um eine Schreibblockade zu lösen?
Bei einer Schreibblockade, egal wie klein oder groß sie ist, hielt es mir am besten abzuschalten, sich ein heißes Bad einzulassen und etwas zu lesen. Und wenn ich das gemacht habe, suche ich mir irgendeine tolle Serie und schau locker fünf bis zehn Folgen hintereinander, bis ich todmüde ins Bett falle. Entweder kann ich am nächsten Tag wieder schreiben, oder ich mache das ganze wieder und wieder
Welche Geschichte/ welcher Charakter verfolgt dich schon seit Jahren? Hast du die Geschichte/ seine Geschichte jemals aufgeschrieben?
Das ist eine gute Frage. Ehrlich gesagt, verfolg mich Eileen, die Hauptperson meines erste festgeschriebenen Romans, der bisher nicht veröffentlicht ist. Jedes Jahr aufs Neue nehme ich mir vor, den Roman für euch zu überarbeiten und jedes mal aufs Neue schaut Eileen mich dabei kritisch von der Seite an, tippt ungeduldig mit den Fingernägeln auf die Tischplatte und verdreht die Augen, wenn ich sie doch wieder ins Regal stelle.
Wann ist deine Schreibzeit?
Ich schreibe meistens Nachmittags. Aus irgendeinem Grund kann ich mich von ca. 14 bis 19 Uhr am besten konzentrieren.
Was ist der größte Störfaktor? Was hält dich vom Schreiben ab?
Mein Verlobter! Ich kann noch so sehr in einen Roman vertieft sein, sobald er nach Hause kommt, ist es vorbei. Dann weiß ich genau, dass ich mich nicht mehr konzentrieren und meine Unterlagen weglegen kann.
Wie sieht dein perfekter Schreibtag aus?
Mein perfekter Schreibtag beginnt mit einem entspannten Frühstück und einer meiner Lieblingsserien. Erst ein bisschen entspannen und dann am besten den ganzen Tag schreiben. Es ist ein perfekter Schreibtag, wenn ich mich so sehr in die Geschichten fühlen kann, dass ich entweder mit meinen Personen lache oder den ganzen Tag mit ihnen weine. Wenn die Handlung mich beim Schreiben so fesselt, als wäre ich live dabei. Ein perfekter Schreibtag endet mit Schatzy, einem Tee und einem guten Film auf der Couch.
Dein perfekter Schreibort?
Der perfekte Schreibort ist und bleibt das Bett. Schön in die Kissen kuscheln, zudecken, ein bisschen leise Musik an und schon geht es los. Ich arbeite zwar gern an meinem neuen Schreibtisch, aber dieses entspannte Feeling, das ich im Bett habe, bekomme ich am Schreibtisch nicht.
An welches Genre traust du dich gar nicht? Und warum?
An Historische Romane traue ich mich absolut nicht, weil ich sie ersten selbst kaum lese und ich zweites Angst vor diesen ganzen historischen Hintergründen habe, die dabei beachtet werden müssen. Das fängt bei historischen Ereignissen an und endet bei der Sprache.
Planen oder einfach drauf los schreiben?
Ich brauche meinen Plan, ansonsten »verlaufe« ich mich, zumindest bei großen Romanen. Früher, als ich noch nicht veröffentlicht habe, habe ich nie geplant und dementsprechend wirr waren die Geschichten manchmal. Mittlerweile schreibe ich nur noch selten nach Gefühl, versuche es aber gerade aktuell bei einem kleinen Projekt wieder. Ich denke, manchmal fehlt mir die »Freiheit« beim Schreiben, wie damals bei meinen Fanfictions.
Wie steht deine Familie zum Schreiben?
Meine Familie unterstützt mich und alle stehen voll hinter mir. Sie haben mitbekommen, wie ich mit 14 Jahren angefangen habe und den Stift (später den Laptop) nicht mehr aus der Hand gelegt habe. Die Frage, wann ich denn nun mal ein richtiges Buch veröffentlichen möchte, hat mich ständig begleitet und war vielleicht auch ein kleiner Ansporn, es zu beweisen. Deswegen habe ich nie aufgehört und ich bin froh darüber.