Und schon der nächste Autorentag- Karina Reiß und ihre Bücher möchten wir Euch heute vorstellen ;-) Los geht es mit einem kleinen Interview
Stell dich kurz vor!
Meine Name ist Karina Reiß und ich wurde im Sommer 1976 in Thüringen geboren. Ich verbrachte meine Kindheit im wunderschönen Eichsfeld, das liegt so ziemlich genau in der Mitte von Deutschland. Da meine Eltern mich künstlerisch und musikalisch förderten und unterstützten, verbrachte ich ein Teil meiner Schulzeit im Internat „Schloß Belvedere“ des Musikgymnasiums in Weimar. Während meines Studiums im hessischen Marburg kehrte ich dann der Musik vorerst den Rücken und studierte Kunst, Archäologie und englische Literatur. Ich weiß, das ist eine seltsame Zusammenstellung. ;-) Im Rahmen des Studiums habe ich ein Jahr in Irland verbracht und dort mein Herz an die grüne Insel verloren. Wenn ich mich dort nicht gerade mit irischer und englischer Literatur befasste, mietete ich mir gemeinsam mit anderen Studenten ein Auto und wir erkundeten die Insel.
Vor zwölf Jahren habe ich mir einen Traum erfüllt und meine eigene Musikschule gegründet. Seitdem arbeite ich als freiberufliche Musiklehrerin und lebe in der Nibelungenstadt Worms.
Im Herbst 2012 habe ich dann begonnen, meinen zweiten Traum umzusetzen und fing an meinen ersten Roman zu schreiben. Seit diesem Tag ist das Schreiben aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Ich habe endlich etwas gefunden, was mir den perfekten Ausgleich zum Alltag gibt und was mich rundum glücklich macht. Mit meinem Debüt „Blutrune“ habe ich versucht einen Thriller zu schreiben, der sich von den derzeit typischen Krimi / Thriller-Formen unterscheidet. Die Handlung von Blutrune wird nicht aus Sicht einer in die Ermittlung involvierten Person erzählt, sondern zum größten Teil aus Sicht einer Studentin, die zufällig in die Geschehnisse hineingezogen wird und in ziemliche Schwierigkeiten gerät. Anders als der Titel vermuten lässt, ist der Roman auch nicht zu blutig und daher sehr gut auch für Thriller-Einsteiger geeignet, bzw. für Leser, die normalerweise in anderen Genres unterwegs sind und zwischendurch mal eine Abwechslung suchen.
Wann hast Du mit dem Schreiben angefangen und warum?
Ich war schon immer eine Leseratte und fasziniert von Büchern und hatte daher schon sehr früh den Wunsch, auch selbst zu schreiben. Mehr als kleinere Kurzgeschichten hatte ich mir jedoch nie zugetraut. In den letzten Jahren wurde jedoch der Wunsch zu schreiben wieder größer. Was soll ich sagen, ich habe an einem Wochenende im Herbst 2012 beschlossen, ab heute setze ich mich ernsthaft mit dem Schreiben auseinander. Ich besorgte mir Literatur und stöberte im Internet und sog alles zum Thema Schreiben auf wie ein Schwamm. Kurz darauf erblickte meine Protagonistin Konstanze, sowie weitere Figuren das Licht der Welt und die Handlung nahm nach und nach Gestalt an. Schreiben ist für mich inzwischen ein fantastischer Ausgleich und gleichzeitig ein inneres Bedürfnis.
Wie lautete die Leserkritik, über die Du Dich bislang am meisten geärgert hast?
Ich nehme im Grunde jede Leserkritik ernst und versuche mit deren Hilfe meine Schwächen aufzudecken und dadurch besser zu werden. Immerhin stehe ich noch ganz am Anfang meiner “Autorenlaufbahn”. Wirklich geärgert habe ich mich daher über noch keine Leserkritik. Natürlich tut es der Autorenseele im ersten Moment weh, wenn eine negative Kritik kommt, aber das gehört nun mal dazu und jeder Leser darf seine eigene Meinung haben. Mir ist bewusst, dass nicht jedem gefallen wird, was ich schreibe und das ist auch gut so. Schade finde ich es allerdings immer, wenn eine negative Kritik kommt, ohne dass sie begründet wird.
Welche Taste an deinem PC ist bei dir am meisten abgenutzt?
Lass mich mal nachschauen: Die Buchstaben L, N und E sind kaum noch zu erkennen ;-)
Woher bekommst Du die Ideen für Ihre Romane und Geschichten?
Ideen habe mehr, als ich jemals schreiben kann. Das tägliche Leben versorgt mich dabei jeden Tag mit neuen Impulsen. Um aus der Vielzahl der Ideen dann auch wirklich den Stoff für einen neuen Roman zusammenzutragen, setze ich mich hin und betreibe teilweise wildes Brainstorming und außerdem schreibe ich gern für meine Figuren komplette Biografien. Dabei ergeben sich immer wieder tolle Details und neue Handlungselemente.
Wie lange brauchst Du für die Herstellung eines eigenen Buches?
Da ich ja noch einem Brotjob nachgehe, bleibt natürlich nicht so viel Zeit zum Schreiben, wie ich gern dafür hätte. Bis zur kompletten Fertigstellung eines Buches kann dadurch schon mal ein ganzes Jahr vergehen. Mein aktuell selbst gestecktes Ziel sind ein bis zwei neue Romane pro Jahr, das sollte für mich zu schaffen sein.
Wieso schreibst und publizierst Du Bücher oder eBooks?
Weil ich unglaublich viel Spaß am Erfinden von Geschichten habe, das Schreiben ein toller Ausgleich für mich ist und aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken ist und weil ich natürlich nicht nur für mich schreiben möchte, sondern den Lesern ein paar wundervolle Lesestunden bescheren möchte.
Welche Medien durchforstest Du vor dem Bücher schreiben?
Hauptsächlich natürlich das Internet. In der heutigen Zeit ist das einfach die Recherchequelle Nummer 1. Außerdem habe ich in der Zwischenzeit einiges an Bücher beschafft, aus denen ich mir fachspezifisches Wissen herausziehe.
Wie gemütlich ist Dein Schreibtisch eingerichtet?
Oh je, jetzt muss ich wohl Farbe bekennen ;-) Ehrlich gesagt sieht es auf meinem Schreibtisch ziemlich chaotisch ist. Irgendwie brauche ich wohl das perfekte Chaos um mich herum. Solange noch eine Tasse Kaffee ihren Platz darauf findet, ist alles in Ordnung.
Wie sieht der Arbeitsalltag eines Schriftstellers aus?
Mein persönlicher Arbeitsalltag ist ja hauptsächlich der, einer freiberuflichen Musiklehrerin, die nebenbei auch schreibt. An einem durchschnittlichen Arbeitstag stehe ich zwischen sechs und sieben Uhr auf. Wenn nicht zu viel ansteht, nehme ich mir dann eine Stunde Schreibzeit, oft klappt das aber nicht. Ansonsten ist mein Vormittag mit Büroarbeit, Unterrichtsvorbereitung und Haushalt gefüllt. Ab Mittag bin ich dann gewöhnlich unterwegs zum Unterricht. Falls ich ungeplante Freistunden habe, nutze ich diese zum Schreiben und zum Einkaufen. Feierabend habe ich meistens erst sehr spät, sodass ich fast immer zu müde bin, um abends noch zu schreiben. Auch wenn sich das jetzt vielleicht nicht so anhört, habe ich trotz allem einen sehr abwechslungsreichen Alltag, der immer wieder anders verläuft. :-)
Warum verkaufst Du Bücher lieber als Selbstverlag?
Es gab mehrere Gründe, diesen Weg einzuschlagen. Erstens bin ich, wie viele meiner Kollegen ein klein wenig ungeduldig :-) Die Fertigstellung meines ersten Buches hatte ohnehin schon zwei Jahre gedauert. Hätte ich jetzt angefangen noch einen Verlag zu suchen, wäre nochmal viel Zeit ins Land gegangen, bis mein Buch endlich das Licht der Welt hätte erblicken dürfen.
Zweitens bin ich ein Mensch, der gern über alles die Kontrolle behält. Ein Verlag hätte mir viel von dieser Kontrolle weggenommen. Davon mal abgesehen, hat mir das ganze “Drumherum”, also die Gestaltung des Covers, das Finden von Lektorat und Testleser, die Titelfindung und auch das komplette Marketing, unglaublich viel Spaß gemacht. Gerade der intensive Kontakt zum Leser ist fast genauso schön, wie das Schreiben selbst. Ich möchte nicht ausschließen, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt das eine oder andere doch über einen Verlag zu publizieren, aber im Moment bin ich rundum zufrieden als Self-Publisher.
Wie machst Du auf Deine Werke im Web aufmerksam?
Über die üblichen Wegen würde ich sagen. Hautsächlich bediene ich die Social Media Kanäle Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest. Außerdem habe ich eine eigene Webseite und ich freue mich auch immer wieder sehr über die Unterstützung von Bloggern. Ich versuche dabei einen ausgewogenen Mix an lustigen, informativen und privaten Posts, Werbeposts für meine eigenen Bücher und auch Lesetipps für meine Leser anzubieten. Ein zu viel an Werbung für die eigene Person finde ich nicht gut, die Leser möchten meiner Meinung nach lieber unterhalten und über die nächsten Projekte auf dem Laufenden gehalten werden.
Wo liegen Deine Vorlieben als Buchautor bzw. als Leser?
Am liebsten schreibe und lese ich Thriller. Sehr gern Medical Thriller, aber auch alles andere, was Hochspannung verspricht. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch in anderen Genres lese. Zwischendurch habe ich nichts gegen einen guten Liebes- oder prickelnden Erotikroman einzuwenden. Es darf auch gern mal romantische Fantasy sein, aber sehr dosiert. ;-)
Welche Ratschläge gibst Du jungen Autoren mit auf den Weg?
Als Autor braucht man Geduld, ganz viel Geduld und Durchhaltevermögen. Diesen Satz am besten ausdrucken und gut lesbar am Schreibplatz anbringen. ;-)
Und mein zweiter Tipp: Schreiben lernt man nur durch Schreiben, und nicht durch die Lektüre von Schreibratgebern. Schreibt, wenn es irgendwie möglich ist, täglich.
Wie viele Notizbücher hast du (beschrieben und unbeschrieben) bei dir rumliegen?
Auf den ersten Blick (bedenke das Chaos auf meinem Schreibtisch) zähle ich acht Stück. Aber es sind bestimmt noch ein paar mehr.
Was tust du, um eine Schreibblockade zu lösen?
Raus an die frische Luft, spazieren gehen und die Sinne mit etwas Neuem füttern. Wenn ich am Schreibtisch nicht weiterkomme, setze ich mich oft an mein Klavier und spiele drauf los. Dann kann ich komplett in die Musik abtauchen und mein Kopf wird wieder frei. Es kann dann allerdings schon mal passieren, dass ich gut zwei Stunden am Klavier sitze ohne zu merken, wie die Zeit vergeht.
Welche Geschichte/ welcher Charakter verfolgt dich schon seit Jahren? Hast du die Geschichte/ seine Geschichte jemals aufgeschrieben?
Seit ich die Hauptperson für meine Thriller-Reihe erschaffen habe, lässt diese mich auch nicht mehr los. Mir fallen ständig neue Ideen zu der Figur Konstanze Hartenbach ein und ich habe bereits einen Großteil ihrer beruflichen Laufbahn im Kopf. Ja ich habe noch so einiges vor mit Konstanze auf ihrem Weg zur Staatsanwältin, sodass ihr euch noch auf einige Bände aus der Reihe freuen könnt. Ich finde es ganz fasznierend, wenn man als Autor so eine Romanreihe schreibt mit einer oder mehreren wiederkehrenden Figuren, wie eng man sich mit diesen “anfreundet”.
Wann ist deine Schreibzeit?
Ich habe keine festen Schreibzeiten, sondern schreibe, wann immer sich ein Zeitfenster für mich ergibt. Ich versuche zumindest morgens immer eine Stunde Schreibzeit rauszuschlagen, aber das klappt nicht immer. Ansonsten bin ich dank meines Netbooks, das auf den Namen Netty hört, sehr flexibel.
Was ist der größte Störfaktor? Was hält dich vom Schreiben ab?
Die tausend kleinen Dinge, die immer ganz dringend erledigt werden möchten ;-)
Wie sieht dein perfekter Schreibtag aus?
An einem perfekten Schreibtag stehe ich ganz früh am Morgen auf und nutze die frische Energie, um ein bis zwei Stunden am Stück zu schreiben. Später am Tag habe ich dann idealerweise noch ein oder sogar zwei Freistunden, in denen ich mich in ein gemütliches Cafe setzen kann und dort weiter an meinem Manuskript schreiben kann. Noch besser, ich habe Ferien und muss gar nicht arbeiten, dann sitze ich mit meinem Netbook im Garten in der Hollywoodschaukel und schreibe.
Dein perfekter Schreibort?
Ein abgelegenes Cottage an der irischen Atlantikküste oder auf der Terrasse eines toskanischen Landhauses mit Blick auf einen Chianti-Weinberg.
An welches Genre traust du dich gar nicht? Und warum?
Military-Science-Fiction. Militärische Auseinandersetzungen und taktische Strategien, und das ganze auch noch in der Zukunft sind überhaupt nichts für mich. Ich müsste endlos recherchieren und würde dann trotzdem nur die Hälfte davon verstehen. Keine gute Voraussetzung, um einen Roman zu schreiben.
Planen oder einfach drauf los schreiben?
Ohne Planung geht bei mir überhaupt nichts. Ich habe die gesamte Handlung von Blutrune vor dem Schreiben der Rohfassung komplett ausgearbeitet und für jede Szene dann eine eigene Karteikarte angefertigt. Da Blutrune ja mein erster Roman war, fühlte ich mich sehr unsicher und brauchte die volle Kontrolle. :-) Diese Arbeitsweise kommt mir und meinem Charakter sehr entgegen. Wenn ich vorher weiß, wohin die Reise geht und wie meine Geschichte enden wird, kann ich mich viel besser auf den Schreibprozess konzentrieren und freier Schreiben. Natürlich haben auch meine Figuren ein Eigenleben entwickelt und mir während des Schreibprozesses bisher von mir unentdeckte Seiten gezeigt. Aber das ist auch völlig in Ordnung. Es wäre ziemlich dumm, wenn man sich als Autor nicht auf spontane Ideen einlassen würde, nur weil man diese Szene anders geplant hatte. Somit ist man als planender Schreiber auch immer ein bisschen entdeckender Schreiber.
Mit dem ersten Band der Sommersprossen und Regenküsse – Reihe habe ich allerdings mal das Experiment gewagt, einen Roman ohne vorherige Planung zu schreiben. Ohne Frage, es war für mich eine lohnenswerte Erfahrung, mal die andere Seite kennenzulernen, doch hat sie mir auch gezeigt, dass ich in Zukunft doch lieber alle meine Romane vorher plane und plotte, bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne.
Wie steht deine Familie zum Schreiben?
Glücklicherweise steht meine Familie komplett hinter mir, unterstützt mich und zeigt viel Verständnis dafür, dass ich eben manchmal lieber hinter meinem Netbook verschwinde. ;-)
Meine Name ist Karina Reiß und ich wurde im Sommer 1976 in Thüringen geboren. Ich verbrachte meine Kindheit im wunderschönen Eichsfeld, das liegt so ziemlich genau in der Mitte von Deutschland. Da meine Eltern mich künstlerisch und musikalisch förderten und unterstützten, verbrachte ich ein Teil meiner Schulzeit im Internat „Schloß Belvedere“ des Musikgymnasiums in Weimar. Während meines Studiums im hessischen Marburg kehrte ich dann der Musik vorerst den Rücken und studierte Kunst, Archäologie und englische Literatur. Ich weiß, das ist eine seltsame Zusammenstellung. ;-) Im Rahmen des Studiums habe ich ein Jahr in Irland verbracht und dort mein Herz an die grüne Insel verloren. Wenn ich mich dort nicht gerade mit irischer und englischer Literatur befasste, mietete ich mir gemeinsam mit anderen Studenten ein Auto und wir erkundeten die Insel.
Vor zwölf Jahren habe ich mir einen Traum erfüllt und meine eigene Musikschule gegründet. Seitdem arbeite ich als freiberufliche Musiklehrerin und lebe in der Nibelungenstadt Worms.
Im Herbst 2012 habe ich dann begonnen, meinen zweiten Traum umzusetzen und fing an meinen ersten Roman zu schreiben. Seit diesem Tag ist das Schreiben aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Ich habe endlich etwas gefunden, was mir den perfekten Ausgleich zum Alltag gibt und was mich rundum glücklich macht. Mit meinem Debüt „Blutrune“ habe ich versucht einen Thriller zu schreiben, der sich von den derzeit typischen Krimi / Thriller-Formen unterscheidet. Die Handlung von Blutrune wird nicht aus Sicht einer in die Ermittlung involvierten Person erzählt, sondern zum größten Teil aus Sicht einer Studentin, die zufällig in die Geschehnisse hineingezogen wird und in ziemliche Schwierigkeiten gerät. Anders als der Titel vermuten lässt, ist der Roman auch nicht zu blutig und daher sehr gut auch für Thriller-Einsteiger geeignet, bzw. für Leser, die normalerweise in anderen Genres unterwegs sind und zwischendurch mal eine Abwechslung suchen.
Wann hast Du mit dem Schreiben angefangen und warum?
Ich war schon immer eine Leseratte und fasziniert von Büchern und hatte daher schon sehr früh den Wunsch, auch selbst zu schreiben. Mehr als kleinere Kurzgeschichten hatte ich mir jedoch nie zugetraut. In den letzten Jahren wurde jedoch der Wunsch zu schreiben wieder größer. Was soll ich sagen, ich habe an einem Wochenende im Herbst 2012 beschlossen, ab heute setze ich mich ernsthaft mit dem Schreiben auseinander. Ich besorgte mir Literatur und stöberte im Internet und sog alles zum Thema Schreiben auf wie ein Schwamm. Kurz darauf erblickte meine Protagonistin Konstanze, sowie weitere Figuren das Licht der Welt und die Handlung nahm nach und nach Gestalt an. Schreiben ist für mich inzwischen ein fantastischer Ausgleich und gleichzeitig ein inneres Bedürfnis.
Wie lautete die Leserkritik, über die Du Dich bislang am meisten geärgert hast?
Ich nehme im Grunde jede Leserkritik ernst und versuche mit deren Hilfe meine Schwächen aufzudecken und dadurch besser zu werden. Immerhin stehe ich noch ganz am Anfang meiner “Autorenlaufbahn”. Wirklich geärgert habe ich mich daher über noch keine Leserkritik. Natürlich tut es der Autorenseele im ersten Moment weh, wenn eine negative Kritik kommt, aber das gehört nun mal dazu und jeder Leser darf seine eigene Meinung haben. Mir ist bewusst, dass nicht jedem gefallen wird, was ich schreibe und das ist auch gut so. Schade finde ich es allerdings immer, wenn eine negative Kritik kommt, ohne dass sie begründet wird.
Welche Taste an deinem PC ist bei dir am meisten abgenutzt?
Lass mich mal nachschauen: Die Buchstaben L, N und E sind kaum noch zu erkennen ;-)
Woher bekommst Du die Ideen für Ihre Romane und Geschichten?
Ideen habe mehr, als ich jemals schreiben kann. Das tägliche Leben versorgt mich dabei jeden Tag mit neuen Impulsen. Um aus der Vielzahl der Ideen dann auch wirklich den Stoff für einen neuen Roman zusammenzutragen, setze ich mich hin und betreibe teilweise wildes Brainstorming und außerdem schreibe ich gern für meine Figuren komplette Biografien. Dabei ergeben sich immer wieder tolle Details und neue Handlungselemente.
Wie lange brauchst Du für die Herstellung eines eigenen Buches?
Da ich ja noch einem Brotjob nachgehe, bleibt natürlich nicht so viel Zeit zum Schreiben, wie ich gern dafür hätte. Bis zur kompletten Fertigstellung eines Buches kann dadurch schon mal ein ganzes Jahr vergehen. Mein aktuell selbst gestecktes Ziel sind ein bis zwei neue Romane pro Jahr, das sollte für mich zu schaffen sein.
Wieso schreibst und publizierst Du Bücher oder eBooks?
Weil ich unglaublich viel Spaß am Erfinden von Geschichten habe, das Schreiben ein toller Ausgleich für mich ist und aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken ist und weil ich natürlich nicht nur für mich schreiben möchte, sondern den Lesern ein paar wundervolle Lesestunden bescheren möchte.
Welche Medien durchforstest Du vor dem Bücher schreiben?
Hauptsächlich natürlich das Internet. In der heutigen Zeit ist das einfach die Recherchequelle Nummer 1. Außerdem habe ich in der Zwischenzeit einiges an Bücher beschafft, aus denen ich mir fachspezifisches Wissen herausziehe.
Wie gemütlich ist Dein Schreibtisch eingerichtet?
Oh je, jetzt muss ich wohl Farbe bekennen ;-) Ehrlich gesagt sieht es auf meinem Schreibtisch ziemlich chaotisch ist. Irgendwie brauche ich wohl das perfekte Chaos um mich herum. Solange noch eine Tasse Kaffee ihren Platz darauf findet, ist alles in Ordnung.
Wie sieht der Arbeitsalltag eines Schriftstellers aus?
Mein persönlicher Arbeitsalltag ist ja hauptsächlich der, einer freiberuflichen Musiklehrerin, die nebenbei auch schreibt. An einem durchschnittlichen Arbeitstag stehe ich zwischen sechs und sieben Uhr auf. Wenn nicht zu viel ansteht, nehme ich mir dann eine Stunde Schreibzeit, oft klappt das aber nicht. Ansonsten ist mein Vormittag mit Büroarbeit, Unterrichtsvorbereitung und Haushalt gefüllt. Ab Mittag bin ich dann gewöhnlich unterwegs zum Unterricht. Falls ich ungeplante Freistunden habe, nutze ich diese zum Schreiben und zum Einkaufen. Feierabend habe ich meistens erst sehr spät, sodass ich fast immer zu müde bin, um abends noch zu schreiben. Auch wenn sich das jetzt vielleicht nicht so anhört, habe ich trotz allem einen sehr abwechslungsreichen Alltag, der immer wieder anders verläuft. :-)
Warum verkaufst Du Bücher lieber als Selbstverlag?
Es gab mehrere Gründe, diesen Weg einzuschlagen. Erstens bin ich, wie viele meiner Kollegen ein klein wenig ungeduldig :-) Die Fertigstellung meines ersten Buches hatte ohnehin schon zwei Jahre gedauert. Hätte ich jetzt angefangen noch einen Verlag zu suchen, wäre nochmal viel Zeit ins Land gegangen, bis mein Buch endlich das Licht der Welt hätte erblicken dürfen.
Zweitens bin ich ein Mensch, der gern über alles die Kontrolle behält. Ein Verlag hätte mir viel von dieser Kontrolle weggenommen. Davon mal abgesehen, hat mir das ganze “Drumherum”, also die Gestaltung des Covers, das Finden von Lektorat und Testleser, die Titelfindung und auch das komplette Marketing, unglaublich viel Spaß gemacht. Gerade der intensive Kontakt zum Leser ist fast genauso schön, wie das Schreiben selbst. Ich möchte nicht ausschließen, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt das eine oder andere doch über einen Verlag zu publizieren, aber im Moment bin ich rundum zufrieden als Self-Publisher.
Wie machst Du auf Deine Werke im Web aufmerksam?
Über die üblichen Wegen würde ich sagen. Hautsächlich bediene ich die Social Media Kanäle Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest. Außerdem habe ich eine eigene Webseite und ich freue mich auch immer wieder sehr über die Unterstützung von Bloggern. Ich versuche dabei einen ausgewogenen Mix an lustigen, informativen und privaten Posts, Werbeposts für meine eigenen Bücher und auch Lesetipps für meine Leser anzubieten. Ein zu viel an Werbung für die eigene Person finde ich nicht gut, die Leser möchten meiner Meinung nach lieber unterhalten und über die nächsten Projekte auf dem Laufenden gehalten werden.
Wo liegen Deine Vorlieben als Buchautor bzw. als Leser?
Am liebsten schreibe und lese ich Thriller. Sehr gern Medical Thriller, aber auch alles andere, was Hochspannung verspricht. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch in anderen Genres lese. Zwischendurch habe ich nichts gegen einen guten Liebes- oder prickelnden Erotikroman einzuwenden. Es darf auch gern mal romantische Fantasy sein, aber sehr dosiert. ;-)
Welche Ratschläge gibst Du jungen Autoren mit auf den Weg?
Als Autor braucht man Geduld, ganz viel Geduld und Durchhaltevermögen. Diesen Satz am besten ausdrucken und gut lesbar am Schreibplatz anbringen. ;-)
Und mein zweiter Tipp: Schreiben lernt man nur durch Schreiben, und nicht durch die Lektüre von Schreibratgebern. Schreibt, wenn es irgendwie möglich ist, täglich.
Wie viele Notizbücher hast du (beschrieben und unbeschrieben) bei dir rumliegen?
Auf den ersten Blick (bedenke das Chaos auf meinem Schreibtisch) zähle ich acht Stück. Aber es sind bestimmt noch ein paar mehr.
Was tust du, um eine Schreibblockade zu lösen?
Raus an die frische Luft, spazieren gehen und die Sinne mit etwas Neuem füttern. Wenn ich am Schreibtisch nicht weiterkomme, setze ich mich oft an mein Klavier und spiele drauf los. Dann kann ich komplett in die Musik abtauchen und mein Kopf wird wieder frei. Es kann dann allerdings schon mal passieren, dass ich gut zwei Stunden am Klavier sitze ohne zu merken, wie die Zeit vergeht.
Welche Geschichte/ welcher Charakter verfolgt dich schon seit Jahren? Hast du die Geschichte/ seine Geschichte jemals aufgeschrieben?
Seit ich die Hauptperson für meine Thriller-Reihe erschaffen habe, lässt diese mich auch nicht mehr los. Mir fallen ständig neue Ideen zu der Figur Konstanze Hartenbach ein und ich habe bereits einen Großteil ihrer beruflichen Laufbahn im Kopf. Ja ich habe noch so einiges vor mit Konstanze auf ihrem Weg zur Staatsanwältin, sodass ihr euch noch auf einige Bände aus der Reihe freuen könnt. Ich finde es ganz fasznierend, wenn man als Autor so eine Romanreihe schreibt mit einer oder mehreren wiederkehrenden Figuren, wie eng man sich mit diesen “anfreundet”.
Wann ist deine Schreibzeit?
Ich habe keine festen Schreibzeiten, sondern schreibe, wann immer sich ein Zeitfenster für mich ergibt. Ich versuche zumindest morgens immer eine Stunde Schreibzeit rauszuschlagen, aber das klappt nicht immer. Ansonsten bin ich dank meines Netbooks, das auf den Namen Netty hört, sehr flexibel.
Was ist der größte Störfaktor? Was hält dich vom Schreiben ab?
Die tausend kleinen Dinge, die immer ganz dringend erledigt werden möchten ;-)
Wie sieht dein perfekter Schreibtag aus?
An einem perfekten Schreibtag stehe ich ganz früh am Morgen auf und nutze die frische Energie, um ein bis zwei Stunden am Stück zu schreiben. Später am Tag habe ich dann idealerweise noch ein oder sogar zwei Freistunden, in denen ich mich in ein gemütliches Cafe setzen kann und dort weiter an meinem Manuskript schreiben kann. Noch besser, ich habe Ferien und muss gar nicht arbeiten, dann sitze ich mit meinem Netbook im Garten in der Hollywoodschaukel und schreibe.
Dein perfekter Schreibort?
Ein abgelegenes Cottage an der irischen Atlantikküste oder auf der Terrasse eines toskanischen Landhauses mit Blick auf einen Chianti-Weinberg.
An welches Genre traust du dich gar nicht? Und warum?
Military-Science-Fiction. Militärische Auseinandersetzungen und taktische Strategien, und das ganze auch noch in der Zukunft sind überhaupt nichts für mich. Ich müsste endlos recherchieren und würde dann trotzdem nur die Hälfte davon verstehen. Keine gute Voraussetzung, um einen Roman zu schreiben.
Planen oder einfach drauf los schreiben?
Ohne Planung geht bei mir überhaupt nichts. Ich habe die gesamte Handlung von Blutrune vor dem Schreiben der Rohfassung komplett ausgearbeitet und für jede Szene dann eine eigene Karteikarte angefertigt. Da Blutrune ja mein erster Roman war, fühlte ich mich sehr unsicher und brauchte die volle Kontrolle. :-) Diese Arbeitsweise kommt mir und meinem Charakter sehr entgegen. Wenn ich vorher weiß, wohin die Reise geht und wie meine Geschichte enden wird, kann ich mich viel besser auf den Schreibprozess konzentrieren und freier Schreiben. Natürlich haben auch meine Figuren ein Eigenleben entwickelt und mir während des Schreibprozesses bisher von mir unentdeckte Seiten gezeigt. Aber das ist auch völlig in Ordnung. Es wäre ziemlich dumm, wenn man sich als Autor nicht auf spontane Ideen einlassen würde, nur weil man diese Szene anders geplant hatte. Somit ist man als planender Schreiber auch immer ein bisschen entdeckender Schreiber.
Mit dem ersten Band der Sommersprossen und Regenküsse – Reihe habe ich allerdings mal das Experiment gewagt, einen Roman ohne vorherige Planung zu schreiben. Ohne Frage, es war für mich eine lohnenswerte Erfahrung, mal die andere Seite kennenzulernen, doch hat sie mir auch gezeigt, dass ich in Zukunft doch lieber alle meine Romane vorher plane und plotte, bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne.
Wie steht deine Familie zum Schreiben?
Glücklicherweise steht meine Familie komplett hinter mir, unterstützt mich und zeigt viel Verständnis dafür, dass ich eben manchmal lieber hinter meinem Netbook verschwinde. ;-)