Matt und die anderen trieben ihre Pferde hart an. Keinen Augenblick lang wagten sie sich umzudrehen, eine Pause einzulegen oder zu warten. Der Magiermeister führte die Hoheiten geradewegs zur Küste. Genau dorthin wo sich der Pfad zum Kiwa-Gebirge befand. Die Dunkelheit der Nacht schützte sie vor potenziellen Verfolgern. Am Wasser verabschiedete sich der junge Magier von seiner Schülerin und deren Schwestern. Die Vier sollten geradewegs ins Meer abtauchen, wo ihr Territorium war. Dort boten ihnen das Wasser und die Meeressoldaten des Fürsten Schutz.
Ria rannte los, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürmte sie ihren Schwestern davon. Wahrscheinlich war es die Angst vor der Enttäuschung ihres Vaters, die Vanella antrieb, ihr weiter hinterherzulaufen. Näher und näher kamen die Aquise-Schwestern dem Magiertempel. Mit Sicherheit war bereits der nächste Tag angebrochen, aber die hier herrschende, dunkle Magie verhinderte, das Sonnenstrahlen durch die schwarzen Wolken hindurchschienen. Es herrschte Finsternis über dem Tempel. Als die Schwestern ihn erreichten, bekam Vanella Ria zu fassen und wollte sie zurückziehen. Nur noch ein paar Schritte trennten sie von dem Kampfgeschehen. Es grenzte an ein Wunder, dass man sie noch nicht entdeckt hatte.
Leonard humpelte schwer verletzt zu seinen übrigen Gefährten. Außer ihm und Igris hatte nur noch Pauletta überlebt. Zwei andere Zauberer kämpften noch mit dem Tod. Doch die Wunden waren zu tief, als dass sie hätten überleben können. Die drei Magiermeister nahmen neben Rios Kämpfern Stellung ein.
Ria stand stocksteif da und wimmerte. Zuvor hatte Karol sie gefesselt und geknebelt, damit sie durch ihr Geschrei Rio nicht verunsicherte. Sie banden das Mädchen auf Karols Pferd und nahmen sie mit. Rio tat nichts. Er ließ sie gehen … konnte nichts tun … Kilian war der Letzte, der auf sein Pferd stieg und im Wald verschwand.